FLSE Championnats Indiv. Luxembourgeois 1999 · DRESSAGE & SAUT · 10.-12.9.99 · Casino 2000 à Mondorf
Organisator der diesjährigen Luxemburger Meisterschaft der Spring- und Dressurreiter war der Club Hippique Beaufort, dem als Austragungsort die bewährte Reitanlage des Casino 2000 in Bad Mondorf zur Verfügung stand. Diese Anlage, einst Schauplatz glanzvoller internationaler Veranstaltungen, fristet zur Zeit ein Schattendasein und wurde eigens für die diesjährige Meisterschaft wieder auf Hochglanz gebracht.
Zum Start bei der Meisterschaft sind keine Qualifikationsritte oder Auswahlkriterien nach Siegen und Platzierungen vorgeschrieben. Aufgeteilt ist die Meisterschaft in Kategorien. Bei den Dresssurreitern in Pony-Reiter ( bis 16 Jahre), Junioren (bis 18 Jahre), Young Riders (bis 21 Jahre) und ab dann Senioren. Bei den Springreitern ist in diesem Jahr noch eine zusätzliche Kategorie eingeführt worden, die Aufteilung der Ponyreiter in Minimes (7-11 Jahre) und Cadets 12-16 Jahre).
Bei sengender Sonne und drückend heissen Temperaturen wurden Pferd und Reiter an drei Tagen stark gefordert, und nicht jedes Paar zeigte sich in der gewohnten Form. Da die Spring- und Dresssurprüfungen zum Teil trotz genügend Spielraumes zeitgleich liefen, musste das Publikum, das sich zahlreich zu den Finalen am Sonntag eingefunden hatte, sich entscheiden,
entweder die Darbietungen der zukünftigen Meister im Dressurviereck zu begutachten oder den alles entscheidenden letzten Umlauf in der von Luc Nguyen-Trong aufgestellten Hindernisbahn bei den Springreitern zu verfolgen.
Spannung war auf beiden Seiten geboten.
Einlaufspringen
Bereits am Freitag waren erste Prüfungen für die Springreiter angesagt um so Reiter und Pferd die Gelegenheit zu bieten sich an die Örtlichkeiten zu gewohnen. Zwar waren viele Nennungen eingegangen, die Zahl der Starter war jedoch wesentlich geringer als erwartet, dies wohl auch im Hinblick auf die grosse Hitze und den Umstand, dass keine Stallungen vorhanden waren. Für die Dressurreiter bestand die Möglichkeit am Freitag die Dresssurbahn zu benutzen, da Einlaufprüfungen bei ihnen im Reglement nicht vorgesehen sind.
Dressur
Bis auf wenige Ausnahmen sahen die Favoriten sich zum Teil bereits ab der ersten Prüfung langsam aber sicher ins Abseits rutschen.
In der Dresssur sorgte Fernand Wetz bei den Senioren für die Überraschung. Nachdem er das ganze Jahr über eher als Zuschauer und Trainer seiner Tochter Nathalie auf den Turnieren präsent war, da sich sein Paradepferd High Tech zur Zeit in Grand-Prix Ausbildung befindet, sattelte er zum Championat die 8-jährige Hannoveraner-Stute Wynett, die üblicherweise von seiner Frau Linda Delvaux vorgestellt wird. Bereits in der St. Georg, der ersten Prüfung stellte er sich punktegleich mit Sandra Neuman auf Chicago an die Spitze der Senioren. Nach dem Sieg der zweiten Prüfung, der Inter I, war sein Vorsprung so gross, dass er sich trotz massiver Patzer in der Kür Inter I klar seinen 14. Titel als Landesmeister sichern konnte. Die Siegerin der Kür, Sandra Neuman platzierte sich mit Chicago als zweite vor Tanja Kayser, die mit Malambo nicht an ihre grossen Erfolge des Vorjahres anknüpfen konnte, ebenso wie Pierre Rossy, der durch unkonzentriertes Reiten seine Chancen auf den Titel in diesem Jahr verpatzte.
Bei den Young Riders standen die FEI Mannschafts- und Einzelaufgaben auf dem Programm. Mit zwei Siegen sicherte sich Véronique Walentiny auf ihrem 13-jährigen Hannoveraner Wallach ihren ersten Titel.
Auch der Sieg der zweiten Prüfung konnte nicht verhindern, dass bei den Junioren Sophie Rossy ihren Landesmeistertitel an Isabelle Faber abgeben musste, die mit ihrem 8-jährigen Wallach Robin von Rubinstein, seit fast einem Jahr in ihrem Besitz, den ersten grossen Erfolg feiern konnte.
Pam Johanns bei den Ponyreitern war die einzige, die in der Dressur ihren Titel mit Steis Lady verteidigen konnte; sie wird im nächsten Jahr bei den Junioren antreten.
Springen
Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Kategorien bewegte sich bei den Minimes bis zu 0,90m, wo sich dann die Frage stellt, ob solche Leistungen, beachtlich zwar für die Teilnehmer, unbedingt in den Rahmen einer Meisterschaft passen. Bei den Cadets liegt die Hindernishöhe bei bis zu 1,10m, was einem gängigen interessanten A-Springen entspricht.
Die maximale Hindernishöhe bei den Junioren entspricht dem Schwierigkeitsgrad Klasse L, während die Young Riders bereits mit einem massiven MB-Springen im Finale konfrontiert werden. Die Senioren ihrerseits kämpfen über 1,30m bis zu 1,40m, wobei die Breite der Hindernisse inklusive Wassergraben für die nötige Spannung sorgen.
So erfolgreich und überlegen wie Angie Lefèbvre das ganze Jahr über Siege und Platzierungen bis zur Klasse S einheimste, so ging sie auch die diesjährige Meisterschaft an. Nur eine kleine Ungereimtheit in der dreifachen Kombination im Finale liess ihre Fans den Atem anhalten, bevor sie unter den Bravorufen des Publikums das Finale mit einem Nullfehlerritt abschloss und somit den 18. Landesmeistertitel zu verzeichnen hat. Bei Charles Bettendorf, der mit seinem exzellenten Zwischenresultat mit Griotte ein ernstzunehmender Konkurrent in diesem Championnat darstellte, war jedoch ersichtlich, dass er ein weniger erfahrenes Pferd in diesem letzten Umlauf im Einsatz hatte und somit doch mit geringeren Chancen die Endausscheidung anging, während Christian Weier, bei den Senioren im Championat ein Newcomer, sich bereits spektakulär mit seinem Sieg im S-Springen in Szene zu setzen wusste.
Für die bei den Young Rider's startende Diane Schreiber deutet ihr diesjähriger Sieg auf einen kontinuierlichen Aufbau einer erfolgversprechenden Reiterkarriere hin. Hier bleibt nichts dem Zufall überlassen. Training, regelmässige Turniererfolge sowohl auf erprobten als auf jungen und Problem-Pferden prägen den Werdegang dieser sympathischen Reiterin.
Ebenso kristallisiert sich mit dem Erfolg von Michèle Hoffmann mit Wapiti hier eine vielversprechende Nachwuchsreiterin heraus, während Ken Gruber als souverainer Ponyreiter zwar seinem Palmares einen weiteren bedeutenden Sieg hinzufügen konnte, jedoch in der Konkurrenz der Grosspferde sich zur Zeit noch schwertut. Die in diesem Jahr erstmals eingeführte Aufteilung der Ponyreiter in Cadets und Minimes bot den Kleinsten unter den Springreitern die Möglichkeit zu Championatsehren zu gelangen. Simone Schmit gewann den ersten Titel dieser Klasse auf Diapason du Lys.
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