Zuchtreport
Der
Luxemburger Zuchtverband für Ponys, Kleinpferde und Spezialrassen
(L.Z.K.P.S.) kann auf ein befriedigendes Tätigkeitsjahr 2000 zurückblicken.
Nach jedem Geschäftsjahr,
nach jedem Tätigkeitsjahr muss Bilanz gezogen werden. Der LZKPS
braucht diese Pflichtübung nicht zu scheuen da die Vereinsaktivitäten
des Jahres 2000 durchaus positiv zu bewerten sind.
So wie bei den anderen Pferdezuchtverbänden, war auch bei uns die
Zahl der Stutenbelegungen im vergangenen Jahr rückläufig.
Ständig fallende Preise auf dem Pferdemarkt haben besonders die
Pony und -Kleinpferdezüchter davon abgehalten ihre Stuten decken
zu lassen. Bei den aktuellen tiefen Preisen, auch für gute Pferde,
fehlt den Züchtern jeglicher Anreiz um in die Zucht zu investieren.
Dieser Umstand ist sicherlich auch schmerzlich für die Hengsthalter,
denn noch nie standen den Züchtern des LZKPS so viel gute Hengste
zur Verfügung wie im Zuchtjahr 2000.
Es ist deshalb umso bedauerlicher, dass ungünstige Vermarktungsaussichten
die Stutenhalter davon abhielten von dem breitgefächerten Hengstpotential
zu profitieren.
Somit sind die meisten Hengsthalter sicherlich nicht auf ihre Kosten
gekommen. Es bleibt zu hoffen, dass sie die momentane Durststrecke überwinden
können, zumal es doch wieder einige Hoffnungsschimmer bezüglich
besserer Absatzmöglichkeiten gibt.
Das Tätigkeitsjahr
2000 begann mit der Nachkörung am 19. Februar auf der Anlage der
Familie Kandel in Strassen. Die Qualität der vorgestellten Hengste
war zum Teil sehr gut und so wussten besonders die Reitponyhengste zu
überzeugen.
Am 10. März fand die ordentliche Generalversammlung des Zuchtverbandes,
gepaart mit einer Ehrung für die erfolgreichen Teilnehmer der Zuchtschau
des Vorjahres statt. Dieser gesellige Abend blieb uns in angenehmer
Erinnerung, verlief er doch in einer guten und gelösten Stimmung.
Auf Initiative des
LZKPS, und in Zusammenarbeit mit den Zuchtverbänden der Ardenner,
der -Haflinger sowie der -Reitpferdezüchter wurde im April eine
gemeinsame Hengstvorführung in der Reithalle der Familie Mangen
in Waldbredimus abgehalten. Die Hengsthalter unseres Verbandes wussten
ihre Tiere hervorragend zu präsentieren zumal alle Hengste an der
Hand, unter dem Sattel und beim Freispringen gezeigt wurden. Die Organisation
klappte bestens und der Präsident der FSL, des Dachverbandes der
erwähnten Zuchtverbände, konnte dem zahlreich erschienenen
Publikum ein kurzweiliges Programm anbieten.
Die alljährliche,
nationale Zuchtschau des LZKPS versteht sich als Schaufenster des Zuchtgeschehens
und genießt demnach einen hohen Stellenwert innerhalb der Vereinsaktivitäten.
Die Ausgabe 2000 war, bei optimalen Wetterbedingungen, am Sonntag, dem
3. Juli, anlässlich der landwirtschaftlichen Ausstellung in Ettelbrück
organisiert worden.
Die Rassenvielfalt der gezeigten Ponys und Pferde stellte erneut besondere
Anforderungen an den Zuchtleiter Dr. John Weis und den Richterkollegen
Herrn Fritz Lehmann aus Deutschland. Herr Lehmann richtete zum ersten
Mal auf Einladung des LZKPS. Seine wohlwollenden Fachkommentare und
sein freundliches Auftreten wurden von den Ausstellern mit Respekt und
Anerkennung bedacht.
Vom Falabella bis zum imposanten Friesenhengst wurden über 40,
im Verband eingetragene Tiere den Richtern vorgestellt. Die Königsklasse
der Hengste war mit 11 Exemplaren besonders gut vertreten. Eine Reitklasse
rundete die Schau ab. Zum Champion der Zuchthengste gekürt, verließ
der Reitponyhengst Greenwood Rusty Nail, im Besitz von Marguerite Mertens
aus Gonderange den Schauring. Reservesieger wurde der überzeugende
Camarguaishengst Divin de la Mar, der Astrid Friedrichsen aus Filsdorf
gehört. Bei den Stuten ohne Fohlen stellte die Zuchtstätte
Mertens sowohl die Sieger- als auch die Reservesiegerstute. Siegerin
bei den Stuten mit Fohlen wurde die Mini-Shetlandstute Jacky der Familie
Kaufmann aus Emeschbach, Reservesiegerin wurde Poly de Hersberg vom
Mini-Shetlandgestüt der Familie Colbett aus Hersberg.
Einen sehr guten Eindruck hinterließ die Jugendsiegerin Fallada
du Château, eine Welsh-Cob-Stute im Besitz von Romain Biot aus
Sanem.
Zur Stuteneintragung wurden dem Zuchtleiter Dr Weis 9 Stuten vorgestellt,
somit war das Tagesprogramm mehr als ausgelastet. Eine zusätzliche
Eintragung wurde noch am 7. Juli organisiert.
Nach der Sommerpause
fand am 1. Oktober eine weitere Eintragung, in Anlehnung an die FEIF-Prüfung,
für Islandpferde statt. Für diese Prüfung war Herr Michael
Dörr aus Püttlingen als Sportrichter eingeladen worden. Es
bleibt dankend zu erwähnen, dass die Familie Schiltz uns ihre großzügige
Anlage in Schrassig stets zu dieser Gelegenheit zur Verfügung stellt.
Der Ausbildungsstand der vorgestellten Tiere war sehr unterschiedlich.
Einige Stuten hätten bei entsprechender Förderung bei den
Gangnoten besser abschneiden können.
Schlusslicht der
Verbandsaktivitäten für das Jahr 2000 war die Herbstkörung
am 22. Oktober in Heinerscheid.
Aber auch hinter
den Kulissen wurde eine Menge Arbeit geleistet. Im Zuge der Passpflicht
für alle Einhufer wurden Frau Reder viele Anträge auf Ausstellung
eines Passes eingereicht.
An Arbeit mangelte es folglich keinem der Beteiligten und die Bilanz
der Aktivitäten lässt sich sehen.
Paul Wagener
Präsident des LZKPS
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