STUD-BOOK DU CHEVAL DE SELLE LUXEMBOURGEOIS a.s.b.l.
(Affilié à la Fédération des Stud-Books Luxembourgeois a.s.b.l.)
Aufgrund eines einstimmigen Beschlusses der Generalversammlung, wurde aus der landwirtschaftlichen Genossenschaft F.S.L. drei autonome Gesellschaften ohne Gewinnzweck, die wiederum, gemeinsam in einem neu strukturierten Dachverband, eingegliedert sind. Die frühere Section Cheval de Selle hielt ihre verfassungsgebende Versammlung am 27. Januar 1999 im Chalet Mierscherbierg in Mersch ab und hat nun endlich, und dies im alleinigen Interesse der Züchter, die völlige Unabhängigkeit erreicht.
Der amtierende Präsident der Sektion, Gaston Wagner eröffnete die gut besuchte Versammlung und begrüßte die anwesenden Mitglieder und Sympathisanten herzlich.
Besondere Grußworte richtete er an Herrn François Thiry, den Präsidenten der Fédération des Sports Equestres, der auch Züchter ist, und versicherte ihm, daß der Vereinigung sehr daran gelegen sei, eng mit dem Reitsport zusammen zu arbeiten, und dies zu beidseitigem Nutzen.
Sodann erläuterte Gaston Wagner den Zweck der Versammlung, indem er einen kurzen Rückblick auf die 28 jährige Geschichte der Fédération warf und meinte, daß die damalige Organisation zwar am Anfang ihre Berechtigung gehabt hätte, es hätte sich aber im Laufe der Zeit erwiesen, daß nur eine volle Unabhängigkeit die Voraussetzungen schaffen könne, um den einzelnen Vereinigungen zu erlauben, selbst ihre Zuchten zu gestalten.
Nachdem das zuständige Kontrollorgan des Staates für die landwirtschaftlichen Genossenschaften seit längerer Zeit darauf hingewiesen hatte, daß die Pferdezüchtervereinigung die Bestimmungen der Vorschriften einer landwirtschaftlichen Genossenschaft nicht mehr erfüllen würde, wäre es somit an der Zeit, eine Vereinigung ohne Gewinnzweck zu gründen, die autonom sei, jedoch der umgeänderten Fédération des Studbooks angeschlossen bleibe.
Leider sei der Übergang jedoch durch ungerechtfertigte Forderungen der anderen Sektionen überschattet worden, die dem Start einer neuen übergeordneten Vereinigung nicht gerade förderlich seien.
Es war dann Frau Yolande Mousel, die den Kassenbericht für 1998 vortrug, der von Herrn Wagner kommentiert wurde.
Die wirtschaftliche Lage des Vereins steht auf sehr gesunden Grundlagen, hauptsächlich deshalb, weil eine Menge Arbeit von verschiedenen Vorstandsmitgliedern unentgeltlich geleistet wurde, dabei aber noch den Züchtern finanziell geholfen werden kann.
Daraufhin gab die Versammlung dem alten Vorstand Entlastung sowohl in verwaltungstechnischer als auch in finanzieller Hinsicht.
Paul Mertens oblag es dann die neu ausgearbeiteten Statuten vorzutragen; nach jedem Artikel hatten die Mitglieder Gelegenheit Fragen zu stellen. Hierbei wurden einige kleine Verbesserungen oder Zusätze an den Statuten vorgenommen. Anschließend erfolgte das Votum für die neuen Statuten, die von allen anwesenden Mitgliedern mit einem klaren Ja angenommen wurden.
Die vollständige Erneuerung des Vorstandes setzte voraus, daß alle Kandidaten einen schriftlichen Antrag für ihre Kandidatur einbringen mußten. Das Öffnen der Briefumschläge wurde durch ein neutrales Mitglied, Christiane Kayser, vorgenommen und ergab neun Kandidaturen für einen Posten im vorgesehenen 11 köpfigen Vorstand. Diese neun Personen waren somit automatisch gewählt. Ein Mitglied des früheren Vorstandes, das davon ausging, daß eine mündliche Kandidatur genügt, wurde, nach dem die Versammlung befragt worden war, desweiteren in den Vorstand aufgenommen. Der 11. Posten für den sich ein Mitglied bewarb, wurde nach Abstimmung der Versammlung durch Mehrheit derselben durch diesen Kandidaten besetzt.
Sofort nach diesen Wahlen zogen sich die 11 neuen Vorstandsmitglieder zurück, um zur Wahl des Vorsitzenden und dessen Stellvertreter zu schreiten.
Gaston Wagner, alleiniger Kandidat für den Posten des Präsidenten, wurde einstimmig hierfür bestimmt. André Nepper, alleiniger Kandidat für den Posten eines Vizepräsidenten, wurde auch als solcher ernannt.
Der Vorstand setzt sich für die Dauer von 2 Jahren folgendermaßen zusammen.
Präsident: Gaston Wagner; Vizepräsident: André Nepper; Beisitzende in alphabetischer Reihenfolge:
Jean-Michel Baryga, Carlo Clemens, Alphonse Mangen, Camille Mergen, Paul Mertens, Carlo Meyer, Paul Mousel, René Risch, Constant Wagner; Sekretärin: Yolande Mousel-Rausch.
Die erste austretende Serie nach zwei Jahren wird durch Los bestimmt.
Zu Kassenrevisoren für 1999 wurden die Mitglieder Jean Lemmer, Patrick Lux und Marc Kieffer von der Versammlung bestimmt.
Der Beitrag wurde wie in den vorangegangenen Jahren mit 1.000.- Franken festgelegt.
André Nepper, Vizepräsident und Verantwortlicher für die Zucht, ergriff danach das Wort um über den letzten Stand unserer Zuchtpolitik zu referieren.
Eingangs erwähnte er, daß am Vortag eine Zusammenkunft mit Verantwortlichen des Stud-Book Luxembourgeois du Cheval de Sang stattfand zwecks Erläuterung eventueller gemeinsamer Aktivitäten.
Das diesjährige Fohlenchampionnat, wird getrennt von der bisher üblichen, alljährlichen Stuten- und Nachzuchtschau stattfinden, und zwar im Rahmen des internationalen Dressurturniers des C.I.L. in der Anlage der Familie Rossy in Béreldange am Samstag, den 10. Juli 1999. Das herrliche Ambiente und die hervorragende Anlage werden sicherlich den geeigneten Rahmen bilden, um einem interessierten Fachpublikum unseren Nachwuchs vorzustellen. Genau wie in den vergangenen Jahren werden Prämien in Höhe von LUF 80.000.- zur Auszahlung gelangen. Seitens unseres Verbandes erging eine Einladung an den anderen einheimischen Zuchtverband, im Rahmen einer verstärkten Zusammenarbeit dieses Championnat gemeinsam zu gestalten. Beim Schreiben dieser Zeilen lag die entsprechende Stellungnahme des anderen Zuchtverbandes noch nicht vor.
Eine sehr gute Nachricht konnte André Nepper den Züchtern mitteilen. Es ist der Organisation gelungen neben dem Fohlenchampionnat, das Ende Juli 1999 von Zangersheide organisiert wird auch am Championnat der 3 jährigen Pferde im Freispringen, sowie der 4 jährigen unter dem Reiter teilnehmen zu können, das am selben Datum stattfindet. Für diese Veranstaltungen, wird eine Auswahl vorgenommen werden müssen, wobei die Modalitäten sowie das Datum später mitgeteilt werden. Da diese Veranstaltungen von Tausenden von Interessenten besucht werden, ist es sicher eine wunderbare Gelegenheit unsere Produkte auf internationaler Ebene vorzustellen. Dies ist, neben dem Europachampionnat, das alle 2 Jahre in Brüssel stattfindet, das zweite internationale Schaufenster unserer Zucht.
Der Hengst Silvio II von Sandro/Gepard/Ballyboy xx, bisher äußerst erfolgreich in den Niederlanden im Zuchteinsatz, wird für die Decksaison 1999 allen Züchtern zur Verfügung stehen. (Vorausgesetzt, er findet die Akzeptanz der Körkommission!) Gesamtdritter in der Leistungsprüfung mit 131,82 Punkten, erzielte er im Teilindex Springen mit bisher nicht oft erreichten 151,30 Punkten, im Jahr 1993 in Medingen, den Siegertitel. Dieser bildhübsche, moderne Bluthengst, unangefochtener Titelträger in Holland in seinem Jahrgang, mit über 20% prämierten Nachkommen, könnte unseres Erachtens, ein passender Partner für die Töchter des Genever und Wanderbursch I, sein. Die Politik unseres Verbandes ist auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit dem Stud-Book Luxembourgeois du Cheval de Sang, ausgerichtet. Deshalb wird dieser Hengst in der kommenden Decksaison, ohne Vorleistung und somit vorbehaltlos zu gleichem Deckgeld, allen Züchtern, unabhängig von deren Verbandszugehörigkeit, zur Verfügung stehen.
Bezüglich seiner Deckstelle gab es eine Neuerung zu vermerken. Nach einem zweijährigen Abstecher des Verbandshengstes in die Anlage des S.H.R. nach Merl, wird Silvio II im Jahre 1999, wie die meisten seiner Vorgänger bei Pit Jaminon in Imbringen auf Station stehen, diese Entscheidung wurde im gegenseitigen Einvernehmen getroffen. Der aufrichtige Dank des Vorstandes sowie unserer gesamten Züchterschaft geht an den jetzigen Präsidenten der F.L.S.E. und damaligen Vorsitzenden des S.H.R., Herrn François Thiry, der sich zu gegebener Zeit spontan bereit erklärte, den Verbandshengst aufzunehmen. Wir wissen dieses Entgegenkommen zu schätzen!
36 Hengste mit einem Springindex von mindestens 120 Punkten, sind aufgelistet im Hannoveraner Jahrbuch Hengste 1999, herausgegeben vom hannoverschen Verband. Wanderbursch I hat sich weiter nach vorn gearbeitet und steht jetzt mit 155 Punkten an 4. Stelle! (Zuchtwert Zuchtstutenprüfungen). Bei den Zuchtwerten in der Stutbuchaufnahme belegt er im Teilindex, Reitpferdepoints, den 6. Platz mit insgesamt 133 Punkten. Sobald die entsprechende Genehmigung seitens des Autors vorliegt, werden wir unseren Mitgliedern die komplette Liste zusenden.
Der lang angekündigte Pferdepass, wird nun endlich Wirklichkeit. Im Laufe dieses Monats wird er der Öffentlichkeit vorgestellt. Die zum Teil sehr arbeitsintensive Gestaltung hat klar aufgezeigt, wie leistungsfähig unser Computersystem ist! Können wir doch, im Gegensatz zu den meisten europäischen Nachbarn, die vollständige graphische Beschreibung des Pferdes per Computer erstellen. Vorrangig werden die Pässe des Geburtsjahrgangs 1998 ausgeliefert. Alsdann bieten wir unseren Mitgliedern als zusätzlichen Service, die Erstellung der Pässe der vorherigen Geburtsjahrgänge an. Dies wird die Eintragung als Turnierpferd bei der F.L.S.E. wesentlich erleichtern.
Nach diesen Informationen konnten die Züchter Fragen an den Vorstand richten, wovon einige Züchter auch Gebrauch machen.
Dem Präsident blieb es vorbehalten das Schlußwort bei dieser harmonisch verlaufenen Versammlung zu sprechen, wobei er u.a. auf das Zukunftsziel auf dem Gebiet der Finanzen hinwiest im Hinblick auf unsere Entwicklung.
