Generalversammlung der FSL
3 unabhängige Stutbücher durch Statutenänderung ermöglicht
FSL asbl als Dachorganisation
(DS).- Am 12.01.1999 hatte die Fédération des Stud-Books Luxembourgeois zu ihrer Generalversammlung nach Mersch eingeladen. Hauptprogrammpunkt war die vorgesehene Statutenänderung, die die Schaffung von drei unabhängigen Stutbüchern vorsieht. Dies war wohl auch der Grund, weshalb ungewöhnlich viele Mitglieder der Generalversammlung beiwohnten.
Der Präsident der Fédération des Stud-Books Luxembourgeois, Arthur Besch, begrüßte die versammelten Mitglieder und unterstrich in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung der Qualität in der Pferdezucht. Er forderte den Aufbau einer Elitezucht und meinte, daß auch in Zukunft noch viele Anstrengungen unternommen werden müßten, um die Zucht hierzulande weiter zu verbesseren. Ferner ging der Präsident kurz auf die Aktivitäten der FSL im vergangenen Jahr ein, wobei er besonders die verschiedenen Ausstellungen, die große Haflingerschau, den Haflinger Weltkongreß sowie die Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 125jährigen Jubiläum der Ardenner in Schweden hervorhob.
Abschließend bedankte sich Arthur Besch, der der Fédération des Stud-Books Luxembourgeois über ein Jahrzehnt als Präsident vorgestanden hatte, bei allen Mitarbeitern und Züchtern für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung, die sie ihm in den ganzen Jahren entgegengebracht hatten. Arthur Besch wurde übrigens im Anschluß an die Generalversammlung der Titel des Ehrenpräsidenten der FSL zuerkannt.
Da sich die FSL zur Zeit in einer Umbruchphase befindet und die einzelnen Sektionen auf einen detaillierten Bericht verzichteten, fiel der Aktivitätsbericht etwas kürzer aus als gewohnt. Aus den Ausführungen von Sekretärin Monique Reder ging hervor, daß die Mitgliederzahlen im vergangenen Jahr mit 335 gegenüber 376 im Vorjahr leicht rückläufig waren. Der stärkste Rückgang wurde bei den Haflingern und bei den Ponies registriert. Anschließend ging die Sekretärin im Detail auf die zahlreichen Aktivitäten der Fédération des Stud-Books Luxembourgeois ein. Erwähnung fanden neben dem Wettbewerb in Ettelbrück, die Körungen in den verschiedenen Sektionen, die Anzahl der Deckungen, die Stutenbenotung bei den Haflingern und die Fohlenbrennen.
Die Bilanz der Fédération des Stud-Books Luxembourgeois wies für das Geschäftsjahr 1998 einen Überschuß von 652.188 Franken aus. Aufgeteilt auf die verschiedenen Sektionen sieht dies folgendermaßen aus: Bei den Ardennern wurde ein Gewinn von 172.805 Franken erwirtschaftet. Bei den Reitpferden betrug der Überschuß 357.469 Franken, während die Bilanz der Haflingersektion einen leichten Verlust von 26.375 Franken ausweist, was hauptsächlich auf die große Europaschau im Rahmen der FAE zurückzuführen ist. Die Ponies und Spezialrassen verzeichneten hingegen einen Überschuß von 148.289 Franken. Nachdem der Präsident des Aufsichtsrates, Gust Biren, die orndungsgemäße Kontenführung bestätigt hatte, hieß die Generalversammlung die Bilanz einstimmig gut und erteilte dem Vorstand Entlastung.
FSL asbl als Dachorganisation
Der wichtigste Punkt der Tagesordnung war, wie bereits angedeutet, die Statutenänderung. Da keine 2/3 der Mitglieder präsent waren, wurde im Anschluß an die ordentliche Generalversammlung eine außergewöhnliche Generalversammlung einberufen, um über die geplante Statutenänderung abzustimmen.
Die herausragendsten Neuerungen betreffen den rechtlichen Status der FSL und die Schaffung von drei unabhängigen Stutbüchern, die die ehemaligen Sektionen ersetzen werden. In Zukunft wird die Fédération des Stud-Books Luxembourgeois nicht mehr als landwirtschaftliche Genossenschaft geführt, sondern sie erhält das Statut einer asbl. Diese Änderung wurde notwendig, da die Kriterien, die an eine landwirtschaftliche Genossenschaft gestellt werden, nicht mehr erfüllt werden: Das Gesetz sieht nämlich vor, daß die Mitglieder einer landwirtschaftlichen Genossenschaft zur Hälfte landwirtschaftlich aktiv sein müssen, was bei der FSL längst nicht mehr der Fall ist.
Die zweite wichtige Neuerung betrifft die Schaffung von drei unabhängigen Stutbüchern, die in Zukunft sowohl in finanzieller als auch in züchterischer Hinsicht völlig autonom arbeiten werden. Die FSL gliedert sich demnach primär in drei Gründungsstutbücher: ein Stutbuch für die Kaltblutzucht, ein Stutbuch für die Warm- und Vollblutzucht und ein Stutbuch für die Kleinpferde- und Ponyzucht. Die FSL fungiert in Zukunft demnach nur noch als Dachorganisation der anerkannten Stutbücher. Weitere Stutbücher können als Mitglied aufgenommen werden, wenn sie mindestens 50 Züchter mit 50 Pferden einer bestimmten Rasse vereinen.
Bei der anschließenden Abstimmung wurden die neuen Statuten von den versammelten Mitgliedern mehrheitlich angenommen.
Auf der Generalversammlung der Fédération des Stud-Books Luxembourgeois wurde eine Statutenänderung beschlossen. In Zukunft erhält die FSL das Statut einer asbl und fungiert als Dachorganisation der anerkannten Stutbücher, während die ehemaligen Sektionen in autonome Stutbücher überführt werden.