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Zweite Europäische Haflingerschau in Reinzucht, im Herzen von Europa.

Die zweite Europaschau für Haflinger in Reinzucht fand am 4. und 5. Juli in Ettelbruck, Luxemburg, während den Tagen der Foire Agricole statt. Nach Monaten der Planung, Vorbereitung und des Bangens, können die Verantwortlichen des Haflinger Clubs Lëtzebuerg, den ersten Echos zufolge, auf ein sehr gut verlaufenes Haflingerfestival zurückblicken.

Diese Europaschau für Reinzuchthaflinger war wirklich eine Europäische Schau, an der 199 Haflingerpferde, vorgestellt von 108 Besitzern, aus 9 verschiedenen europäischen Staaten (Ländern) teilnahmen. Laut Statistik (siehe Tabelle), war Deutschland am stärksten vertreten, mit 32 Züchtern, die 69 Pferde vorstellten. Es wurde gefolgt von Luxemburg und Österreich, mit jeweils 27 Pferden, Frankreich 20, Belgien 18, Schweiz 14, Italien 13, Niederlande 10 und Spanien 1 Pferd. Die 199 vorgestellten Haflinger teilten sich auf in: 24 einjährige Fohlen, 33 zweijährige Fohlen, 66 Stuten ohne Fohlen, 42 Stuten mit Fohlen und 34 Zuchthengste. Alle weiblichen Tiere waren in zwei Stallzelten, mit aus Tannenholz angefertigten Ständern und Boxen untergebracht, während die Hengste in festen Boxen vorlieb nehmen mussten. Ein herrlicher Anblick für den Besucher. Alle Stuten wurden am Samstag auf zwei Ringen von einer internationalen Jury (6 Nationen) gerichtet.

Die Jury bestand aus den Herren KLOS Jean, RAUSCH Henri, beide aus Luxemburg, desweiteren BRAMBOECK Hannes und STROBEL Hans aus Tirol, MESSMER Erich aus Italien, TANGUY Marcel aus Frankreich, De KEYZER Johan aus Belgien und Tom CRANE aus England. Das Oberste Preisgericht setzte sich zusammen aus Dr Eugène WAGNER und Dr John WEIS aus Luxemburg und Hannes SCHWEISGUT aus Tirol.

Am Sonntag Vormittag wurden 2 Hengstnachzuchtsammlungen, 3 Familienzuchten für Stuten (3 direkte Nachkommen) und 2 Familien in Generationsfolge vorgestellt. Dann wurden die Zuchthengste in 4 verschiedenen Kategorien vorgestellt, und anschliessend wurden der Gesamtsieger sowie die zwei Reservesieger der Schau ermittelt. Gesamtsiegerhengst wurde der Weltsiegerhengst Amadeus, vom Haflingerzuchtverband Tirol, 1. Gesamtreservesieger wurde der Hengst Armstrong aus der Schweiz, und 2. Gesamtreservesieger Antinor aus Italien. Ein weiterer Höhepunkt war die Ermittlung der Gesamtsiegerstute respektiv der 2 Gesamtreservesiegerstuten. Gesamtsiegerstute wurde die Stute Dorata vom Fohlenhof in Ebbs, 1. Gesamtreservesiegerstute die Melissa von Manzi Irmgard und Michael aus Hopfgarten, und 2. Gesamtreservesiegerstute die Stute Rijana, wieder vom Fohlenhof Ebbs. Im Anschluss kamen aus jeder Klasse die 3 ersten Pferde, Klassensieger und die 2 Klassenreservesieger in den grossen Ring, und anhand von diesen Pferden wurde die Schaukritik von Hannes Schweisgut vorgetragen. Obwohl der Erfolg einer solchen Schau immer eine tolle Sache ist, sollte bei dieser Art von Veranstaltung dennoch der Zuchterfolg im Vordergrund stehen und eben dieser Erfolg war dieses Jahr so enorm, dass er alles in der luxemburger Haflingerzucht dagewesene in den Schatten stellte. War Luxemburg anlässlich der 94ziger Europaschau im guten Mittelfeld vertreten, so konnten wir dieses Jahr ganz vorne mitmischen. So stellte Luxemburg zwei Klassensieger, drei 1. Reservesieger und einen 2. Reservesieger, und jeweils bei den zweijährigen und dreijährigen Stuten die erste Reservesiegerin. Nicht etwa, dass diese Spitzenpferde teuere Importprodukte sind, sondern alle, ausser den Zuchthengsten, aus der luxemburgischen Zucht stammen. Dies beweist, dass Luxemburg in den letzten 4 Jahren einen enormen Fortschritt gemacht, und den Anschluss an die Weltspitze gefunden hat.

Krönender Abschluss dieser Europaschau war das gekonnt zusammengesetzte, über 3 Stunden dauernde Schauprogramm, das bei herrlichem Wetter im grossen Ring dargeboten wurde. Als 1993 der Gedanke, 1994 ein Europaschau in Reinzucht zu veranstalten geboren wurde, und dies von einem Reinzuchtzüchter aus dem Rheinland und einigen luxemburgischen Züchtern, hätte niemand daran geglaubt, dass bereits 1998 die zweite Auflage zu solch einem Züchter-, respektiv Publikumserfolg führen würde.

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