Landesmeisterschaft der Springreiter 13./14.07.1996
Wer am Wochenende beim LAC in Sanem war, konnte sich überzeugen, daß der Landesmeisterschaft der Reiter wohl endgültig der Stellenwert eingeräumt wird, der einer solchen Veranstaltung geziemt. Wie gut erinnert man sich noch an die Zeiten, als eigentlich, trotz massiver Unterstützung seitens der Föderation, kein Verein so richtig die Landesmeisterschaft veranstalten wollte, und so richtig zur Teilnahme motiviert waren auch nur die wenigsten Reiter. Das lag seinerzeit nicht unwesentlich an dem Reglement, in dem von Jahr zu Jahr immer neue Varianten ausprobiert wurden. In den letzten Jahren nun hat sich endlich ein Modus herauskristallisiert, der dem eigentlichen Leistungsniveau der Springreiter entspricht.So reiten die Senioren auf MA-Basis mit Hindernissen bis zu 1,40 m inklusive Wassergraben, der mindestens 3 m Breite aufweisen sollte. Der Schwierigkeitsgrad bei den Jungen Reitern liegt im Finale auf MB-Niveau, bei den Junioren auf L-Niveau. Bei den Pony-Reitern ist ein Stilspringen bis 0,60 m gefordert, mit einer Steigerung bis zu 1 m im Finale.
Mit 42 Startern im Finale, 15 Pony-Reitern, 15 Junioren, 6 Jungen Reitern und 6 Senioren fand das Landeschampionat 1996 in Sanem einen würdigen Abschluß. Der Veranstalter LAC in Sanem hatte sich viel Mühe gemacht mit der Organisation und machte dank gut besuchter Einlaufprüfungen und originellem Rahmenprogramm aus dem Championat ein stimmungsvolles Turnier. Siegerin bei den Pony-Reitern wurde Dany Neu mit dem Pony Pon, das sie von ihrer Schwester Patty, die auf Gianna bei den Junioren mitritt, übernahm. Ein dritter Platz im Stilspringen und der erste Platz der Finalprüfung brachten sie auf Platz 1 vor Marc Metz, dem Sieger der ersten prüfung und vor Anne Hoffmann, der Siegerin der zweiten Prüfung. Bei den Junioren konnte Diane Schreiber, die wohl erfolgreichste Juniorin der Saison, nach einem 4. Platz im Stilspringen sich durch eine konstante Leistung in sämtlichen Prüfungen auf dem verdienten ersten Platz behaupten. Jessica Besseling belegte mit Flamboyant den zweiten Platz, Veronique Oms mit Nirvana Platz drei Bei den lungen Reitern sicherte sich Christian Weyer mit Flitze, ein Paar das unter der Anleitung von Reitlehrer Pit Grevenstein die Erfolgsleiter Sprosse für Sprosse erklimmt, seinen zweiten Landesmeistertitel, dicht gefolgt von Marc Schartz mit Partner, ein Pferd das ihm erst kurz vor der Meisterschaft zur Verfügung gestellt wurde. Dritter auf dem Podium: Jerry Schmit mit Ringo.
Greifbar nahe schien der Sieg für den Titelverteidger bei den Senioren, Carlo Rollinger, denn mit seinen Pferden J'Imagine und Calmiro konnte er sich einen nicht unerheblichen Vorsprung am Samstag sichern. Am Sonntag im Finale startete er den Deckhengst Calmiro erfolgreich im ersten Umlauf. Am Nachmittag dann nahm das Verhängnis seinen Lauf. Nach einer Verweigerung, die zwar ärgerlich aber nicht entscheidend war, setzte das Paar seinen Ritt fort An derselben Stelle, an der Sheila Molitor am Samstag schwer gestürzt war, rutschte Calmiro und kam mit seinem Reiter zu Fall. Zwar beendete das Paar den Parcours, aber der Traum von der Meisterschaft war ausgeträumt. Im Finalklassement mußte der Favorit sich mit dem 4. Platz begnügen.
Dritte auf dem Siegertreppchen bei den Senioren wurde Liette Thiry mit Morgane, Angle Le fèbvre belegte mit Bangy den zweiten Platz. Marc Hengen, der Sieger der Finalprüfung sicherte sich nun mit Marquito seinen zweiten Landesmeistertitel in seiner Reiterlaufbahn: Marquito und Marc, ein Paar das schon ein Stück Reitgeschichte in Luxemburg geschrieben hat durch eine große Anzahl von Siegen und Plazierungen in Klasse M und nicht zuletzt auch in Klasse S. Daß das Paar zum zweitenmal nach 1987 den Landesmeistertitel einheimst, beweist, daß es sich schon lohnt, mit einem Pferd einen gemeinsamen Weg zu gehen.
Einen gemeinsamen Weg indirekt mit ihrem Pferd gehen auch unsere Züchter, für die dieser Sieg die Bestätigung ist, daß die Luxemburger Zucht mit guten Produkten aufwarten kann, denn Marquito stammt ab von Marquis, ein Hengst vom Stud-Book Luxembourgeois du Cheval de Sang, der nicht unmaßgeblich die Luxemburger Zucht geprägt hat, man denke nur an den Wallach Muck, erfolgreich im Springen unter Charles Bettendorf, und erfolgreich in der Dressur mit Martina Althoff (bis Klasse S). Calmiro ist ebenfalls bei diesem Stud-Book im Deckeinsatz und seine Fohlen werden in den nächsten Jahren wohl auch im Luxemburger Reitsport von sich reden machen .
LOU
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