INFO
Generalversammlung
am 25.04.1997
Die
diesjährige ordentliche Generalversammlung der Luxemburger Reitsportfederation
fand am 25. April im Hôtel Sofitel in Luxemburg-Kirchberg statt.
Sämtliche der Federation angehörenden Vereine, die Mitglieder
des Tribunal Fédéral, die Kassenrevisoren und die Presse
waren eingeladen.
Es
ist ein Wahljahr, und dementsprechend komplett war auch die Anwesenheitsliste.
Georges Wagner, der nach 28 jähriger Amtszeit als Präident
seinen Posten zur Verfügung stellte, eröffnete die Sitzung,
zu der auch Norbert Haupert, Präsident des Comité Olympique
et Sportif Luxembourgeois sich eingefunden hatte.
Als
erstes wies Georges Wagner auf die verschiedenen Subsidien hin die
die Luxemburger Reitsportfederation den aktiven Reitsportvereinen
bewilligt. In einem kurzen Resume erläuterte er die « News »
der letzten FEI-Versammlung. Der interessanteste Punkt für den
aktiven Reiter dürfte wohl die Frage der Begrenzung der Teilnehmerzahl
an Turnieren mit Gastlizenz sein. Bisher beschränkt auf 4 Reiter
in der Dressur, 8 Reiter im Springen und 4 Teilnehmern im Kutschenfahren,
wurde der Antrag gestellt, die Teilnehmerzahl auf 12 festzulegen,
in der Hoffnung dann im Endeffekt 10 Anwärtern die Starterlaubnis
gewähren zu dürfen.
In
seinem Jahresrückblick erwähnte Vize-Präsident François
Thiry die Teilnahme zweier kompletter Junioren-Equipen im Springen
wie in der Dressur an den jeweiligen Europameisterschaften. Im Seniorenbereich
ist dieses Niveau bis jetzt nicht erreicht, jedoch kann der Luxemburger
Reitsport auf viele erfolgreiche Starts im Ausland zurückblicken.
Im Trainingsbereich wurden die beiden Nationaltrainer Jos Kumps im
Springen und Jochen Hippenstiel in der Dressur für die Kaderreiter
beibehalten.
Die
Kaderzugehörigkeit wird Anhand der Erfolge von Reiter und Pferd
errechnet, denn Kadertraining dient in erster Linie der Weiterförderung
eines bewährten Paares. Was nun die Auslandstarts anbelangt,
so haben unbedingt die Kaderreiter den Vorrang. Jedoch sollten die
Reiter sich bewusst sein, so François Thira, dass im deutschen
Grenzgebiet eine Unmenge von Turnieren stattfinden, wo die Luxemburger
als Gastreiter gerne gesehen sind. Es sollte dem gegenüber jedoch
von den Luxemburger Veranstaltern auch den ausländischen Reitern
Starmöglichkeiten einberaumt werden.
Ein
wichtiger Punkt ist die neue Turnierordnung die ab dem 1. Juli 1997
ihre Anwendung findet. Die Einteilung der Reiter in Leistungsklassen
die sich, besonders imSpringsport, schon seit längerer Zeit aufdrängt,
ist nun klar umrissen. Dem Veranstalter ist somit die Möglichkeit
gegeben, quasi per automatik, dem Anfänger die nötigen Chancen
in den E-, 0- und A-Klassen zu bieten, und unschöne Bilder, da
überforderte Reiter, in den L- und M-Klassen zu vermeiden. Die
Leistungsklasse wird auf die zwei letzten Jahre berechnet, und kann
im Laufe des Jahres, anhand erwiesener Erfolge nach oben hin aufgestuft
werden. Es wird jedem Reiter seine Leistungsklasse schriftlich von
der FLSE mitgeteilt.
Ein
Dank ging an die Familie Wintzer und an Charles Bettendorf für
die Mitgestaltung der neuen TO.
Eine
gute Nachricht für die Dressurreiter. Die « REVUE »,
Luxemburgs erste Wochenillustrierte, die seit drei Jahren den Luxemburger
Springsport durch die Revue Jumping Trophy mitprägt, hat nun
für die Dressurreiter für 1997 die Revue Dressur Trophy
vorgesehen. Auch hier sollen, wie im Springen, die beständigsten
Paare der Saison in vier Qualifikationsturnieren und einem Final-Turnier
ermittelt werden.
Lobend
erwähnt wurde « HIPPOLINE » die neue interaktive
virtuelle Reitzeitung im Internet.
Nicht
nur der Pony-Sport hat extrem in den letzten Jahren zugenommen. Die
Kutschenfahrer haben unter der Initiative vom Präsidenten der
LDA, Ernest Muller, gar den Anschluss an internationales Niveau gefunden..
Das
Wort ging an Robert Bintner, Vize-Präsident, zuständig für
Freizeitreiter. Er bot einen kurzen Überblick der Aktivitäten
von 1996: 12. Mai, 2. Ralley Equestre in Stegen ( 27 Equipen, 55 Pferde)
ein grosser Erfolg, leider nicht finanziell, jedoch das Defizit war
geringer als im Vorjahr. Danach am 1.und 2. Juni, Tour du Lac (18
Pferde) 10. - 16. August, 30. Tour de Luxembourg à Cheval (moyenne
32 Pferde) .
Für
1997 stehen auf dem Programm: 25.Mai Ralley in Hünsdorf, 7und
8. Juni Tour du Lac, 21. und 22. Juni Tour de la Petite Suisse, 9.
- 15. August Tour de Luxembourg à Cheval. Robert Bintner rief
die Vereine auf ihren Mitgliedern die Broschüre mit Verhaltensmassregeln
für die Freizeirtreiter in Wald und Flur wärmsten zu
empfehlen. Die Befolgung dieser Regeln sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit
sein. Das Hauptanliegen der Federation ist das gute Zusammenleben
der Reiter mit Jägern, Feld und Waldbesitzern, um so dem Freizeitreiter
die wirkliche Freiheit in der Natur zu erhalten.
Anschliessen
gab Roby Binter bekannt, dass er in diesem Jahr nicht wieder wählbar
ist. Er stellte den Kandidaten für seine Nachfolge vor, Luce
Emringer, ein ferventer Randonneur, Gründer der Tour de Luxembourg
à Cheval. Luce Emringer war in den siebziger Jahren schon einmal
Vize-Präsident der FLSE zu Zeiten als Dr. Angelsberg Präsident
war. Auf Aufforderung des Präsidenten Georges Wagner hin stellte
Luce Emringer sich und seine Aktivitäten vor, sodass jeder sich
ein Bilde von dem zu wählenden Kandidaten machen konnte.
Laut
Bericht von Sekretärin Margot Molitor wurden 996 Lizenzen im
Jahre 1996 ausgestellt: 673 Kompetition 323 Loisir, 423 im Springen,250
in der Dressur, 328 Junioren und 345 Senioren.
Sie
wies darauf hin, dass die Luxemburger Reiter keinen internationalen
Pass für ihre Pferde benötigen um an den Luxemburger internationalen
Turnieren, wie z.B. Roeser teilzunehmen.
Alle
weiteren Informationen betreffend Turnierstarts und Erfolge kann man
dem Resultatsbuch 1996 der FLSE entnehmen.
Der
Kassierer Marc Thill kann auf eine gesunde Geschäftslage der
Federation hinweisen. Die Kassenrevisoren Lou Brandenburger und Georges
Reichling bescheinigten eine korrekte Kassenführung. Durch Applaus
wurde Entlastung gewährt.
Marc
Thill stellte das FLSE Jahresresultatsbuch 1996 vor. Zum zweiten Mal
veröffentlicht die Reitsportfederation das von ihm zusammengestellte
Buch anhand dessen das neue Leistungssklassensystem errechnet wird.
Es steht für 500.- LUF zum Verkauf, bei Versand durch die Federation
600.- LUF
Präsident
des COSL, Norbert Haupert erläuterte den Standpunkt des COSL
zum Thema Kader und Doping , ohne spezifisch auf die Reitsportproblematik
einzugehen. Er bedauerte, dass bis jetzt noch kein Reiter die notwendigen
Qualifikation erreichen konnte um im COSL-Kader aufgenommen zu werden.
Dopingkontrollen werden regelmässig von einem nationalen Doping-Comité
bei den Sportlern durchgeführt. Es wurden keine speziellen Gesetze
in der Richtung erlassen. Sanktionen zu ergreifen bleibt den einzelnen
Verbänden überlassen. Jeder Verband, betonte Norbert Haupert,
solle in seinen Statuten klar darlegen wie man ein Vergehen in dieser
Hinsicht ohne Zivilklage durch ein Tribunal Fédéral
und ein Tribunal d'Appel erledigen kann. Er bedankte sich für
die gute Zusammenarbeit mit der FLSE die in den letzten Jahren viel
im Reitsport, besonders für die Jugend geleistet hat, und wies
darauf hin, dass seine Organisation jederzeit zur Verfügung steht
zwecks Informationen rund um den Sport..
Als
nächster Punkt standen die Wahlen an. Hier brachte Menn Rodesch,
Vertreter des CHB, einen nicht unberechtigten Einwand vor. Er wies
auf den Informationsmangel seitens der FLSE hin betreffend der Wahlkandidaten.
Hier sollen Vertreter eines Vereins im Interesse und im Sinne ihrer
Mitglieder ein neues Büreau Exécutif du Conseil d'Administration
wählen, ohne vorher über die Kandidaturen informiert worden
zu sein.
Präsident
Georges Wagner bat darauf hin die Kandidaten, François Thiry,
Pierre Rossy, Marc Thill und Margot Molitor sich kurz vorzustellen,
und ein Resumé ihrer geplanten Aktivitäten vorzulegen,
so wie sich Luce Emringer nach dem Bericht von Robert Bintner vorgestellt
hatte.
Durch
Handheben wurden sämtliche Kandidaten mit der geforderten Mehrheit
gewählt.
Allgemein
kann man davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren mit diesem
neuen CO ein frischer Wind in der Reitsportfederation wehen wird.
Man wird bemüht sein durch zu bildende Kommissionen, die eventuell
mit einem eigenen Budget ausgestattet, effektiv Verbesserungen und
Neuerungen durchführen können, wie die Intensivierung des
Trainings, die Förderung der Jugend, Betreuung von Europameisterschaftskandidaten,
die Anpassung des Sekretariats an die moderne Technik, sprich bessere
Informatisation und Internetanschluss, um so auch eine bessere Information
an die Reiter zu gewährleisten. Desweitern ist eine Uniformisierung
der Computerprogramme für die Turnierveranstalter ins Auge gefasst,
um die Turnierdaten einfacher und vor allem schneller verwerten zu
können , nicht zuletzt im Hinblick auf das neue Leistungsklassensystem.
Zum
Schluss richtete François Thiry, neugewählter Präsident
der Luxemburger Reitssportfederation, das Wort an die Anwesenden.
Er bedankte sich für das Vertrauen das man in ihn setzt. Vor
allem jedoch wies er auf die Verdienste des austretenden Präsidenten
Georges Wagner hin, der seit 28 Jahren ununterbrochen den Präsidentenposten
innehatte, und während dessen Amtszeit der Reitsport einen ungeahnten
Aufschwung erleben konnte. Er bat Georges Wagner, im Namen des Comité,
den Posten des Ehrenpräsidenten zu übernehmen. Ein schönes
Präsent besiegelte dieses Dankeschön. Georges Wagner, sichtlich
erfreut über diese Geste, nahm gerne diese Ehrung entgegen und
sagte darüber hinaus sein Mitwirken in einer Kommission zu um
so neben seiner Tätigkeit als Richter, dem Reitsport auch weiterhin
eng verbunden zu bleiben.