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Die Sprechstunde bei
Dr. Georges Hoffmann, Fachtierarzt für Pferde
















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Wurmbefall beim Pferd - Teil 2

Ein Fohlen sollte 8 Tage nach seiner Geburt, und zwar noch vor der Fohlenrosse der Stute ein erstes Mal entwurmt werden. Dabei wird man feststellen, daß der mit der Fohlenrosse einhergehende Durchfall der Fohlen sich auf ein Minimum reduziert, manchmal sogar ganz ausbleibt. Danach sollten zwei weitere Kuren im 14. tägigem Abstand folgen. Eine Behandlung pro Monat, bis zum Absetzalter ( 6 Monate), schließt sich an. Nach dem 6. Monat reicht es eine Wurmkur jeden zweiten Monat zu verabreichen. Diese für manchen hoch anmutende Zahl an Behandlungen läßt immer wieder die Frage aufkommen, ob dies nicht schädlich sei. Das kann mit allem Nachdruck verneint werden. Prächtig sich entwickelnde Fohlen sind hierfür  Beweis.

Ausgewachsene Tiere sollten wenigstens drei Mal im Jahr, besser jedoch öfter, entwurmt werden. Neuerliche Veröffentlichungen haben nachgewiesen, daß die Häufigkeit von Koliken signifikant mit zunehmender Anzahl an verabreichten Wurmmitteln abnimmt. Auch die trächtigen Stuten dürfen und müssen regelmäßig entwurmt werden. Obwohl bei den meisten Präparaten keine den Foetus mißbildende Eigenschaften festgestellt werden konnten, sollte man dennoch vermeiden eine Wurmkur während den drei ersten Monaten der Trächtigkeit zu verabreichen. Es ist daher darauf zu achten, daß die Stuten behandelt werden bevor sie zum Hengst kommen. Ab dem dritten Monat darf regelmäßig entwurmt werden bis etwa 14 Tage vor dem Abfohltermin.

Ein wichtiger Zeitpunkt zur Behandlung ist die Zeit zwischen dem 15. Oktober und Ende November. Zu denen das ganze Jahr über vorhandenen üblichen Parasiten befinden sich nämlich zu diesem Zeitpunkt die Larven der Dasselfliege im Magen (Gastrophilus equi). Obwohl man diese Larven auch noch später antreffen kann so ist dieser Termin ihrer Bekämpfung insofern wichtig als sie sich zu diesem Zeitpunkt im Stadium einer weichen, leicht abzutötenden Made befinden. Eine gleiche Dosis an Medikamenten wird eine weitaus größere Menge Larven abtöten als später im Winter wenn diese in einem andern Larvenstadium eine härtere Schale haben. Andererseits ist es nicht interessant vor Mitte Oktober zu behandeln da sich zu diesem Zeitpunkt erst wenige Larven im Magen aufhalten. Da ein Präparat jedoch immer nur die Parasiten bekämpfen kann die zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhanden sind, jedoch nicht die spätere Reinfestation verhindern kann, wäre damit zu rechnen, daß bei zu frühzeitig verabreichter Wurmkur innerhalb kurzer Zeit trotzdem eine große Menge an Dasselfliegenlarven sich im Magen wiederfinden wird.

Muß nach einer Wurmkur die Einstreu ganz ausgewechselt werden ?

Diese empfehlenswerte Maßnahme dient dazu lebende Larven zu entfernen und so das Pferd vor einer Reifestation zu schützen. Die moderne Pferdehaltung beinhaltet, daß die Pferdeäpfel täglich aus den Boxen entfernt und die ganze Einstreu einmal im Monat ganz ausgewechselt wird. Bei dieser Haltung ist nicht davon auszugehen, daß der Mist viele Larven enthält. Deshalb ist es hier nicht zwingend nach einer Wurmkur die Einstreu auszuwechseln.

Manche Besitzer legen jedoch Wert auf eine « Matzatze » von wenigstens einem Meter Höhe, das heißt, sie entfernen den Mist erst im Frühjahr nachdem er sich während 6 Monaten aufgehäuft hat. Diese dicke Schicht alten Mists enthält mit Sicherheit massenhaft Parasitenlarven. Diese Art der Haltung, wie man sie des öfteren in Laufställen findet, ist demnach zumindest aus parasitologischen Erwägungen abzulehnen. Geht es dennoch aus irgendwelchen Gründen nicht anders so sollte man logischerweise nicht an Wurmmitteln sparen.

Richtig ist es, nicht zu oft hintereinander dasselbe Präparat zu verwenden. Da immer einige Parasiten überleben ist die Gefahr gegeben, daß diese mit der Zeit resistent gegenüber diesem Präparat werden. Deshalb sollte man es von Zeit zu Zeit wechseln. Gut entwickelte Fohlen, gesunde und leistungsstarke Pferde, weniger Koliken im Stall sind die Belohnung nicht nur, sondern auch, für ein konsequentes Entwurmungsprogramm.

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