Fédération des Stud-Books Luxembourgeois von Dr. Arthur Besch
Die FSL rechtlich als landwirtschaftliche Genossenschaft aufgebaut ist eine Vereinigung von Pferdezüchtern, welche in 3 Sektionen strukturiert ist:
- die Ardennersektion
- die Reitpferdesektion
- die Kleinpferdesektion, welche neben Haflingern und Ponies auch die Pferderassen Berber, Camarguepferde, Friesen, Quarterhorse, Islandpferde usw... betreut.
Ziel und Zweck der FSL bestehen in einer dauernden Verbesserung der Zuchtqualität der Pferde durch die Beratung der jeweiligen Besitzer, aber auch durch den Einsatz erstklassiger Hengste sowie der Samenbeschaffung von renommierten Vererbern.
In Anbetracht dieses Zuchtleistungsangebotes im Interesse der luxemburger Pferdezüchter wurde die FSL im Jahre 1992 im Rahmen der anfallenden EU-Verordnungen, vom Landwirtschaftsminister als offizielle Zuchtorganisation aller Pferderassen anerkannt.
Pferdezucht ist bekanntlich ein langatmiger Prozess. Zur erfolgreichen Pferdezucht gehören seit jeher die 3 grossen "G": Gelehrsamkeit, Geduld und Glück.
Die FSL glaubt in etwa diesen Qualitätsmerkmalen nachzukommen. Immerhin war es ihr gegönnt im Jahre 1996 gleich zwei Feierlichkeiten zu veranstalten: 75 Jahre Ardennerzucht und 25 Jahre FSL. Erinnerungswerte Höhepunkte: die gediegene Akademische Sitzung, der imposante Pferdeumzug durch die Strassen von Ettelbruck, besonders aber die publikumsträchtige Pferdeshow in den Deichwiesen. Mit aller Bescheidenheit kann man hier behaupten, dass diese Manifestation neue Akzente für die Strategie der FAE in Ettelbrück setzte.
Die Verantwortlichen der FSL haben die aktuelle Aufwärtsentwicklung der Pferdenutzung in unserer Wohlstandgesellschaft erkannt und analog den Veränderungen in der luxemburgischen Züchterschaft Rechnung getragen. So umfasst die breitgefächerte Palette der Pferdebesitzer heutzutage majoritär Liebhaber welche prioritär nicht im Agrarsektor tätig sind. Etwa 20 % der Pferdebesitzer sind Landwirte. Die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten des Pferdes haben in den letzten Jahren, wie in andern hochentwickelten Industrieländern auch, den Stellenwert des Pferdes als Partner der Freizeitgestaltung stark geprägt. Die pferdeabhängigen Leistungs- und Freizeitsportarten gewinnen immer weiter an Bedeutung. Dies geschieht z.B. im Springreiten, im Dressurreiten, im Vielseitigkeitsreiten, im Distanzreiten, im Westernreiten, im Wanderreiten oder in den verschiedenen Formen des Kutschenfahrens.
Dem getreuen Ardennerpferd fällt hier lediglich noch die Rolle zu als naturschonender Waldarbeiter anzutreten, in der ökologisch ausgerichteten Landwirtschaft und neuerdings als nostalgisch, touristische Attraktion, dem Planwagenfahren.
Die Vielfalt der Rassenzucht, die weitgefächerte Palette der Nutzungsmöglichkeiten dieser Rassepferde, die Panopolie der Züchterpopulation stellen permanente Forderungsfaktoren für eine strebsame Zuchtorganisation dar. Es ist die Aufgabe und die Pflicht der FSL, in ihrer Funktion als zielstrebige Zuchtorganisation, als zweckdienliche Landwirtschaftsgenossenschaft, ihre Mitglieder beim anzustrebenden Zuchtziel zu unterstützen.
Hier bestätigt sich der fundamentale Beweis für die Daseinsberechtigung der FSL, auch über das 21. Jahrhundert hinaus, im Interesse der luxemburger Pferdezucht zu wirken, durch technische Beratung und durch zielorientierte Zuchtprogramme, welche staatlicherseits durchaus förderungswürdig sind.
(c): HIPPOLINE webmaster: Claudia Müller - Redaktion & Fotos: Lou Brandenburger - e-mail
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